• Kunst & Überdies
    • Ausstellungen
    • Fotografie
    • Design & Architektur
    • Film
    • Theater & Bühne
  • Künstlerporträts
  • Digitales Leben
  • Gedanken zur Zeit
  • Über DARE
    • Redaktion & Kontakt
    • Ausgaben
  • Kunst & Überdies
    • Ausstellungen
    • Fotografie
    • Design & Architektur
    • Film
    • Theater & Bühne
  • Künstlerporträts
  • Digitales Leben
  • Gedanken zur Zeit
  • Über DARE
    • Redaktion & Kontakt
    • Ausgaben

Japanisch für Anfänger und Fortgeschrittene

08.01.19  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas


Japanese Lesson: Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe tritt das Düsseldorfer Künstlerduo Katja Stuke und Oliver Sieber in einen intensiven Dialog mit der dort beheimateten Sammlung japanischer Fotografie

 

Katja Stuke (*1968) und Oliver Sieber (*1966), Kim, Osaka 2006, aus: Japanese Lesson (J_Subs), © Katja Stuke/Oliver Sieber

Wie von einem anderen Stern: Dass Exportschlager aus Japan immer wieder für Überraschungen gut sind, bewies erst kürzlich der blutjunge Überflieger Ryoyu Kobayashi, der mit seinem furiosen Auftritt alle Springen der Vierschanzentournee gewann und die Konkurrenz aus Europa alt aussehen ließ. Als Vermittler zwischen der japanischen und der deutschen Kultur versteht sich das Düsseldorfer Künstlerduo Katja Stuke (Jahrgang 1968) und Oliver Sieber (Jahrgang 1966). Seit 2005 untersuchen die beiden in einem umfangreichen Gesamtprojekt bestimmte Aspekte der japanischen Protest- und Subkultur und setzen sie durch künstlerische Prozesse in Bezug zu ähnlich gelagerten Phänomenen in Deutschland.

 

Ishiuchi Miyako (*1947), Yokosuka Story #58, 1977, Silbergelatineabzug, 28 x 35,3 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, © Ishiuchi Miyako

Esther Ruelfs, die Leiterin der Sammlung Fotografie und neue Medien am Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe (MKG), hat die beiden Japan-Kenner jetzt eingeladen, im Rahmen der Ausstellungsreihe „Fotografie neu ordnen“ ihre eigenen Werke mit rund 40 historischen Holzschnitten und Fotografien aus der umfangreichen Japan-Sammlung des Museums in Dialog zu setzen. Die Ausstellung trägt den Titel „Japanese Lesson“ und nimmt damit einen Begriff auf, den Stuke und Sieber für einen Werkkomplex gewählt haben, in welchem sie sich seit 2011 mit diversen Aspekten des japanischen Alltags auseinandersetzen. Im Fokus stehen dabei Ausdrucksweisen der Jugendkultur, Erscheinungsformen von Protest und Aktivismus sowie Spielarten der Subkultur. Auf ausgedehnten Spaziergängen mit der Kamera erforschen sie zudem urbane Konfliktzonen in Großstädten wie Tokio und Osaka.

 

Katja Stuke (*1968) und Oliver Sieber (*1966), Nishinari, Osaka 2017, aus: Japanese Lesson (Nishinari), © Katja Stuke/Oliver Sieber

In ihrer ebenfalls „Japanese Lesson“ betitelten Video-Arbeit montieren Stuke und Sieber in schneller Abfolge ein umfangreiches Konvolut an gefundenem Material und eigenen Aufnahmen vom klassischen Farbholzschnitt über Manga und Film-Stills bis zu Aufnahmen vom Atombombenabwurf über Hiroshima. Diesen bildgewaltigen Auftakt konterkariert die Ausstellung allerdings auch mit spröderen Exponaten wie beispielsweise den „Walking Meditations“. Hierfür hat das Künstlerduo zu Fuß eher prekäre Stadtviertel durchstreift, in denen seit Jahrzehnten ausgegrenzte Personengruppen wie Tagelöhner und neuerdings auch Rucksacktouristen unterkommen. Ihr rhythmisches Fotografieren und „Auf-den-Alltag-Schauen“, bei dem immer auch der Faktor Zeit eine Rolle spielt, korrespondiert perfekt mit Arbeiten aus den 1970er Jahren.

 

Yuataka Takanashi (*1935), aus der Serie „Towards the City“, um 1971, Silbergelatine, 24,4 x 36,4 cm, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, © Yuataka Takanashi

 

Beispielsweise der Schwarz-Weiß-Fotografie „Towards the City“ von Takanashi Yutaka. Yutaka fotografierte damals aus dem fahrenden Wagen heraus Brachflächen am Rande der Autobahn. Die Katastrophe von Fukushima, die Präsenz amerikanischer Militärstützpunkte sowie die Überwachung des öffentlichen Raums sind weitere Themen der abwechslungsreichen Ausstellung.

 

Tsuneo Enari (*1936), aus der Serie „100 American Families in New York“, 1978/79, Silbergelatineabzug, 17,7 x 22,5 cm, © Tsuneo Enari

 

Ein besonderes Augenmerk richtet die Schau auch auf das Medium Fotobuch, das in Japan schon immer einen besonderen Stellenwert hat und häufig in aufwendig ausgestatteten Kleinstauflagen produziert wird. Katja Stuke und Oliver Sieber, die unter anderem auch als Kleinverleger tätig sind, präsentieren eine Auswahl ihrer eigenen Sammlung japanischer Fotobuchraritäten sowie besondere Exemplare aus der Sammlung des MKG.

 

Katja Stuke (*1968) und Oliver Sieber (*1966), Kim, Osaka 2006, aus: Japanese Lesson (J_Subs), © Katja Stuke/Oliver Sieber

 

Auf einen Blick:

Ausstellung: Katja Stuke/Oliver Sieber. Fotografie neu ordnen: Japanese Lesson

Ort: Museum für Kunst und Gewerbe (MKG), Hamburg

Zeit: bis 2. Juni 2019, Di-So 10-18 Uhr, Do 10-21 Uhr, Do an und vor Feiertagen 10-18 Uhr

Internet: www.mkg-hamburg.de

 

Robert Lebeck (1929–2014), Das erste Atomkraftwerk, 1961, Silbergelatinepapier, 35,5 x 23,7 cm, © Archiv Robert Lebeck

  

 

 

Esther RuelfsFotografieHamburgJapanese LessonJapanische FotografieKatja Stuke und Oliver SieberMKGMuseum für Kunst und Gewerbe
Ausgaben Ausstellungen DARE Stories Kunst



Nicole Buesing und Heiko Klaas
Nicole Büsing und Heiko Klaas sind seit 1997 als freie Kunstjournalisten und Kritiker für zahlreiche Magazine, Tageszeitungen und Online-Magazine tätig. Daneben schreiben sie auch Katalogbeiträge. Sie leben in Hamburg und Berlin. Regelmäßige Veröffentlichungen über Kunst und Kunstmarkt z.B. in Kunstmarkt.com, Monopol, Artmapp, Hatjecantz.de, Artist Kunstmagazin, Artline, Spiegel online, DARE, Kultur & Gespenster, Photonews, Kunsttermine, Zeitkunst, Künstler-Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Next Level, Art, Die Welt, Der Tagesspiegel, www.artlog.net, diverse regionale Tageszeitungen wie Kieler Nachrichten, Weser-Kurier, Neue Osnabrücker Zeitung, Saarbrücker Zeitung, Südkurier, Nürnberger Nachrichten, Flensburger Tageblatt, Freie Presse, etc. klaas.buesing@gmail.com




Vorheriger Beitrag
Nadia Arroyo neue Direktorin der Fundación MAPFRE
Nächster Beitrag
Mit den Waffen einer Frau



Auch interessant

Die Erweiterung des Blicks in das Nichts

Die Erweiterung des Blicks in das Nichts

12.03.25  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas
Gefährliche Leidenschaften

Gefährliche Leidenschaften

05.02.25  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..






Nach oben ˆ
  • Impressum
  • Redaktion & Kontakt
  • Datenschutzerklärung