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Vorfahrt für Pedalritter

18.05.14  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas


Mobilität auf zwei Rädern: Das Hamburger Museum der Arbeit untersucht in einer großen kulturgeschichtlichen Ausstellung, wie das Fahrrad den Stadtraum erobert hat.

Hochrad, Bonanza-Rad, Tandem, Mountain-Bike, Rennrad, BMX-Rad: In Deutschland gibt es 71 Millionen Fahrräder und 45 Millionen Autos. Die Kulturgeschichte des ökologisch korrekten Fortbewegungsmittels, seine technischen Finessen und viele weitere Aspekte zum Thema pedalbetriebener Mobilität in urbanen Metropolen beleuchtet jetzt die Ausstellung „Das Fahrrad. Kultur, Technik, Mobilität“ im Hamburger Museum der Arbeit. „Es war unser Anliegen, das Auf und Ab des Fahrrads zu erzählen“, erläutert Kurator Mario Bäumer.

 Das Fahrrad: Bahak, Kolkata, India, 2012, Foto Anja Bohnhof

Das Fahrrad: Bahak, Kolkata, India, 2012, Foto Anja Bohnhof

Das Fahrrad: Breakin LA, Maltman, Foto Boris Castro

Das Fahrrad: Breakin LA, Maltman, Foto Boris Castro


 
Im Zentrum der abwechslungsreichen Schau steht eine Galerie mit rund 70 Ikonen des Fahrradbaus: Die erste Laufmaschine von 1817, ein Hochrad, wie es wagemutige Dandys im ausgehenden 19. Jahrhundert als exzentrisches Spielzeug liebten, aber auch Beispiele für Lastenräder, wie sie in früheren Zeiten Bäcker zum Ausliefern benutzten, ein Damenrad, das durch das Montieren einer Stange zum Herrenrad umfunktioniert werden kann, oder diverse historische Rennräder im Stil der belgischen Radrenn-Legende Eddy Merckx.

Foto 7 Das Fahrrad: SkyCycle Vision des Architekten Norman Foster für eine oberirdische Fahrradautobahn in London, 2014  (c) Foster + Partners

Foto 7 Das Fahrrad: SkyCycle Vision des Architekten Norman Foster für eine oberirdische Fahrradautobahn in London, 2014 (c) Foster + Partners


 
„Das Fahrrad erlebt heute eine Renaissance“, sagt Mario Bäumer. So konzentriert sich die Schau nicht nur auf Fahrradaccessoires wie sorgsam restaurierte historische Fahrradlenker oder alte Schließanlagen für das umweltbewusste Großstadtgefährt. Die breit aufgestellte Ausstellung widmet sich auch ausgiebig dem Thema Mobilität in typischen Fahrradstädten wie Amsterdam, Kopenhagen oder Münster, wo schon frühzeitig durchdachte Konzepte für radelnde Verkehrsteilnehmer entwickelt wurden. Aber auch in Städten wie Paris, Hamburg oder Brüssel wird das Fahrradfahren attraktiv gemacht: Moderne Leihfahrradstationen ermöglichen Mobilität ohne Auto und Parkplatznot für Stadtbewohner und Besucher.

Das Fahrrad: Galerie mit 70 Fahrräder, Foto: Büsing

Das Fahrrad: Galerie mit 70 Fahrräder, Foto: Büsing

Das Fahrrad:  Le Petit Echo de la Mode, Titelseite 21. April 1929, Fahrradsammlung Deutsches Technikmuseum, Berlin, (c) SDTB

Das Fahrrad: Le Petit Echo de la Mode, Titelseite 21. April 1929, Fahrradsammlung Deutsches Technikmuseum, Berlin, (c) SDTB


 
„In der Nachkriegszeit hat das Auto die Infrastruktur der Städte verändert und das Fahrrad verdrängt“, erläutert Mario Bäumer. Mit der Ölkrise und der Ökobewegung in den 1970er Jahren feierte das Fahrrad dann sein Comeback, und es erfolgte ein Umdenken. Heute jedoch ist das Fahrrad längst nicht mehr nur das Vehikel von Umweltfreaks.

Manche Liebhaber investieren viel Geld in liebevoll restaurierte Zweirad-Oldtimer, E-Bikes oder Luxus-Drahtesel. Als besonders exklusives Exponat präsentiert die Ausstellung ein Kultrad des Pariser Nobel-Labels Hermès für 8.100 Euro. Bastler und Tüftler tunen ihr geliebtes Zweirad mit Extraausstattungen, als schnittiges Liegerad oder als praktisch ausgestattetes Beförderungsmittel samt Anhänger für den Nachwuchs. Ob sportiv durch die Stadt, gemütlich durch die Landschaft oder als kopfsteinerprobter Profi beim 1896 gegründeten Radrenn-Klassiker Paris-Roubaix: Das Velo ist ein Vehikel für viele Gelegenheiten, und jeder Fahrradbesitzer hat eine andere Haltung zu seinem Gefährt. Die Hamburger Ausstellung bietet eine kurzweilige Bestandsaufnahme rund ums Fahrrad, will aber nicht moralisieren. Trotzdem stellt Mario Bäumer fest: „Vielleicht beobachten wir zur Zeit den Abschied vom Auto. Auf jeden Fall ist das Fahrrad das neue Statussymbol.“

Auf einen Blick:

Ausstellung: Das Fahrrad. Kultur, Technik, Mobilität
Ort: Museum der Arbeit, Hamburg
Zeit: 9.5.2014-1.3.2015, Mo 13-21 Uhr, Di-Sa 10-17 Uhr, So und Feiertage 10-18 Uhr
Katalog: Junius-Verlag, 216 S., ca. 250 Farbabb., 24,90 Euro
Internet: www.museum-der-arbeit.de

FahrradHamburgMuseum der Arbeit
Design & Architektur



Nicole Buesing und Heiko Klaas
Nicole Büsing und Heiko Klaas sind seit 1997 als freie Kunstjournalisten und Kritiker für zahlreiche Magazine, Tageszeitungen und Online-Magazine tätig. Daneben schreiben sie auch Katalogbeiträge. Sie leben in Hamburg und Berlin. Regelmäßige Veröffentlichungen über Kunst und Kunstmarkt z.B. in Kunstmarkt.com, Monopol, Artmapp, Hatjecantz.de, Artist Kunstmagazin, Artline, Spiegel online, DARE, Kultur & Gespenster, Photonews, Kunsttermine, Zeitkunst, Künstler-Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Next Level, Art, Die Welt, Der Tagesspiegel, www.artlog.net, diverse regionale Tageszeitungen wie Kieler Nachrichten, Weser-Kurier, Neue Osnabrücker Zeitung, Saarbrücker Zeitung, Südkurier, Nürnberger Nachrichten, Flensburger Tageblatt, Freie Presse, etc. klaas.buesing@gmail.com




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