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Kathedralen für die Kunst

01.05.15  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas


Bereits im elften Jahr lockt das Gallery Weekend Berlin jetzt Sammler aus aller Welt in die deutsche Hauptstadt. Zu entdecken gibt es zeitgenössische Kunst vom Feinsten und neue, teils spektakuläre Ausstellungsorte in Kirchen oder alten Kraftwerken.
 
Berlin. „Das Gefühl ist super. Ich bin total glücklich. Die Mühen waren es wert“, sagt Galerist Johann König. Pünktlich zum Gallery Weekend Berlin ist die jahrelange Umwandlung der ehemaligen katholischen Kirche St. Agnes in eine Galerie jetzt fertig geworden. Der Architekt Arno Brandlhuber hat Werner Düttmanns denkmalgeschützte Betonkirche von 1967 in Kreuzberg mit einigen pointierten Eingriffen in Berlins wohl spektakulärste Galerie umgebaut. In das 800 Quadratmeter große Kirchenschiff wurde eine zweite Ebene aus hellem Sichtbeton eingezogen. Entstanden ist so im ersten Stock ein grandioser Ausstellungsraum, der in Berlin seinesgleichen sucht. Zur Premiere zeigt St. Agnes jetzt eine Einzelausstellung der für ihre großformatigen, abstrakten Sprühbilder bekannten Berliner Malerin Katharina Grosse.

Gallery Weekend Berlin: St. Agnes Johann König: Katharina Grosse, Foto: Klaas

Gallery Weekend Berlin: St. Agnes Johann König: Katharina Grosse, Foto: Klaas

Gallery Weekend Berlin: Showroom von Johann König St. Agnes, Foto: Klaas

Gallery Weekend Berlin: Showroom von Johann König St. Agnes, Foto: Klaas


 
Bereits zum 11. Mal findet das Gallery Weekend Berlin jetzt statt. Wie keine andere Veranstaltung lockt es internationale Sammler, Kuratoren, Künstler und Kritiker in die Hauptstadt. 2005 wurde es als Privatinitiative von fünf Berliner Galeristen gegründet. In diesem Jahr nehmen 47 ausgewählte  Galerien am offiziellen Programm teil. Sie verteilen sich über die ganze Stadt von Mitte über Charlottenburg bis Kreuzberg. Eine große Konzentration gibt es im Galerienviertel rund um die Neue Nationalgalerie an der Potsdamer Straße. „Das Besondere am Gallery Weekend ist, dass viele Galerien auch spezielle temporäre Räume öffnen“, erläutert die künstlerische Leiterin Maike Cruse. So zeigt die auf polnische Konzeptkunst spezialisierte Galerie Zak Branicka in der um 1830 von Karl Friedrich Schinkel erbauten St. Elisabeth Kirche die monumentale Installation „Confessions“ der 1930 geborenen polnischen Bildhauerin Magdalena Abakanowicz“ mit über 80 Kinderfiguren aus Beton. Im letzten Jahr bereits eröffnete die Galerie Neu in Mitte ihre neuen Räume in einem umgewandelten Heizkraftwerk aus DDR–Zeiten. Der perfekte Rahmen für die großen Wasserkanister, die die schwedische Künstlerin Klara Lidén jetzt zu Leuchtkörpern umgewandelt von der Decke hängen lässt.

Gallery Weekend Berlin: Arbeit von Asta Gröting in der Galerie Carlier Gebauer, Foto: Klaas

Gallery Weekend Berlin: Arbeit von Asta Gröting in der Galerie Carlier Gebauer, Foto: Klaas


 
Wer sich auf die Galerientour begibt, nimmt entweder das Auto, das Fahrrad oder die U–Bahn. Den internationalen „Big Shots“ hingegen steht eine Flotte schwarzer VIP-Cars zur Verfügung. In der Friedrichstraße in Mitte zeigt die Galerie Meyer Riegger ihre erste Einzelausstellung mit Arbeiten der in Berlin lebenden Italienerin Rosa Barba. Der Raum wird dominiert von einer ratternden Filmprojektion. Barba hat das unablässige Auf und Ab der Ölpumpen in der texanischen Wüste aus ganz unterschiedlichen Perspektiven gefilmt und ihr Werk mit einem schrägen Sound unterlegt. Die Ausbeutung des Planeten zeigt sie in ebenso martialischen wie kunstvoll rhythmisierten Bildern.

Gallery Weekend Berlin: Rosa Barba: "Time as Perspective" (2012) bei Meyer Riegger, Foto: Klaas

Gallery Weekend Berlin: Rosa Barba: „Time as Perspective“ (2012) bei Meyer Riegger, Foto: Klaas

Gallery Weekend: Arbeit von Sirous Namazi in der Galerie Nordenhake, Foto: Klaas

Gallery Weekend: Arbeit von Sirous Namazi in der Galerie Nordenhake, Foto: Klaas


 
Die Galerie Buchmann in der Charlottenstraße zeigt eine   klassische Bildhauerposition. Der 1935 geborene britisch-amerikanische Künstler William Tucker realisiert extrem assoziationsreiche Bronzeskulpturen, die an menschliche Körperfragmente, aber auch an Versatzstücke aus der Natur erinnern. In der Galerie Thomas Schulte hat der britische Künstler Richard Deacon seine großformatige Zeichnung „Film“ auf den Schaufensterscheiben des neun Meter hohen Eckraums der Galerie realisiert. Er benutzte dafür farbige Stifte, mit denen in London beim Schlussverkauf die Angebote auf die Fenster geschrieben werden. Entstanden ist ein engmaschiges Gittermuster, durch das der Blick auf den Verkehr und die Plattenbauten gegenüber jetzt gefiltert und abstrahiert wird.

 Gallery Weekend: Skulptur von Richard Deacon bei Thomas Schulte, Foto: Klaas

Gallery Weekend: Skulptur von Richard Deacon bei Thomas Schulte, Foto: Klaas


 
Drei Tage lang steht Berlin jetzt ganz im Zeichen der zeitgenössischen Kunst. Nach dem intensiven „Gallery Hopping“ bricht die internationale Kunstkarawane dann auf in Richtung Venedig zu den Eröffnungstagen der Biennale.  
 

 

Auf einen Blick

Ausstellung: Gallery Weekend Berlin
Ort: 47 Galerien in Berlin
Zeit: 1.-3. Mai, 11-19 Uhr
 
Internet: www.gallery-weekend-berlin.de

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Ausstellungen



Nicole Buesing und Heiko Klaas
Nicole Büsing und Heiko Klaas sind seit 1997 als freie Kunstjournalisten und Kritiker für zahlreiche Magazine, Tageszeitungen und Online-Magazine tätig. Daneben schreiben sie auch Katalogbeiträge. Sie leben in Hamburg und Berlin. Regelmäßige Veröffentlichungen über Kunst und Kunstmarkt z.B. in Kunstmarkt.com, Monopol, Artmapp, Hatjecantz.de, Artist Kunstmagazin, Artline, Spiegel online, DARE, Kultur & Gespenster, Photonews, Kunsttermine, Zeitkunst, Künstler-Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Next Level, Art, Die Welt, Der Tagesspiegel, www.artlog.net, diverse regionale Tageszeitungen wie Kieler Nachrichten, Weser-Kurier, Neue Osnabrücker Zeitung, Saarbrücker Zeitung, Südkurier, Nürnberger Nachrichten, Flensburger Tageblatt, Freie Presse, etc. klaas.buesing@gmail.com




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