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Kunst der Entschleunigung

18.01.18  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas


Kino total in der Kunsthalle Münster. Nach den turbulenten Monaten der Skulptur Projekte und der parallel stattfindenden, hochaktuellen Soloschau von Wu Tsang, die gerade auf die Shortlist des Hugo Boss Prize 2018 des New Yorker Guggenheim Museums gesetzt wurde, setzen Direktorin Gail B. Kirkpatrick und Kurator Marcus Lütkemeyer jetzt ganz auf Entschleunigung. Unter dem Titel „beyond future is past“ sind bis zum 10. März 2018 elf Videos und Kurzfilme von 12 Künstlern zu sehen. Gezeigt werden die meist subjektiv eingefärbten Beiträge nacheinander in einem wöchentlichen Rhythmus. Zu sehen ist also jeweils nur ein Film in einem recht komfortablen kinoartigen Setting, das eigens für die Ausstellung gebaut wurde.

Omer Fast: 5000 Feet is the Best, 2011, Videostill
30:00 min (Loop)
Digital video, color, sound
Courtesy of the Artist & Arratia Beer, Berlin
Still by Yonn Thomas

Den Auftakt machte im Dezember der in Berlin lebende Israeli Omer Fast mit seinem 2011 entstandenen Kurzfilm „5000 Feet Is The Best“. Im Mittelpunkt des 30-minütigen Werks steht ein Drohnenpilot, der in einem Hotelzimmer in Las Vegas interviewt wird. Zwischen die sich wiederholenden Szenen mit immer denselben Dialogen montiert Omer Fast fiktive Geschichten von Gewalt, Trickbetrügereien und Kollateralschäden mit zivilen Opfern. Was ist real, was erfunden? Der Zuschauer nimmt die Rolle des irritierten Beobachters ein.

 

Hito Steyerl: Lovely Andrea, 2007, Videostill
30:00 min.
Single channel video; sound in English, Japanese and German with English subtitles, color
Courtesy the Artist & Andrew Kreps Gallery (New York), Stoschek Collection

Unter anderem zu sehen war bereits der 39-minütige Film „Gravediggers“ des 1984 geborenen Griechen Janis Rafa, ein bizarres Roadmovie, in dem es um die Abgründe menschlicher und nichtmenschlicher Existenz geht.

 

Isa Genzken: Chicago Drive, 1992, Videostill
26:40 min.
Video transfered from 16mm film, colour, sound
Camera: Ray Wang
Courtesy Galerie Buchholz (Berlin, Cologne, New York)
© VG Bild-Kunst, Bonn 2017

In den nächsten Wochen stehen noch Beiträge von Isa Genzken, Stephen G. Rhodes, Josefin Arnell, Ryan Trecartin und Shana Moulton auf dem Programm. Kurator Marcus Lütkemeyer unterscheidet die Filme in eine „analoge“ und eine „digitale“ Gruppe und spürt gleichzeitig der Frage nach, ob solch eine Unterscheidung heute noch relevant ist. Die Ausstellung steht auch im Zeichen der Postdigital- beziehungsweise Postinternet-Kunst und fragt insofern auch nach der Realität des Originals.

 

Hito Steyerl: Lovely Andrea, 2007, Videostill
30:00 min.
Single channel video; sound in English, Japanese and German with English subtitles, color
Courtesy the Artist & Andrew Kreps Gallery (New York), Stoschek Collection

Wer mag, kann also den ganzen Winter über jede Woche in die Kunsthalle Münster zurückkehren, um in den vollen Genuss des gesamten Filmprogramms zu kommen und sich so einen guten Überblick über wichtige Tendenzen der aktuellen Videokunst verschaffen. Den Abschluss bildet Ende Februar die Solopräsentation dreier Videos der Medienkünstlerin Shana Moulton, Jahrgang 1976. Doch bereits am kommenden Sonntag, dem 21. Januar um 15 Uhr, wird die kalifornische Künstlerin ihre rund 30-minütige Performance „This organ wants this, that organ wants that“ aufführen. Das Publikum darf gespannt sein, auf Moultons schrille Verkörperung ihres Alter Egos namens Cynthia. Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens bewegt sich die neurotische Hausfrau durch eine bonbonbunte Welt, die von Soap-Operas, Ratgebersendungen und New Age Trips ebenso inspiriert ist wie von der Tradition des künstlerischen Experimentalfilms.

Shana Moulton *1976 (US)
The Undiscovered Drawer, 2013, Videostill
HD-video, 9:00 min; color, sound
Courtesy Galerie Gregor Staiger, Zürich & Galerie Crèvecoeur, Paris

 

beyond future is past

Kunsthalle Münster

Bis 10.3.2018

www.kunsthalle.muenster.de

 

 

 

Gail B. KirkpatrickKunsthalle MünsterMarcus LütkemeyerOmer FastShana MoultonVideokunst
Ausgaben Ausstellungen DARE Stories Digitales Leben Film Kunst



Nicole Buesing und Heiko Klaas
Nicole Büsing und Heiko Klaas sind seit 1997 als freie Kunstjournalisten und Kritiker für zahlreiche Magazine, Tageszeitungen und Online-Magazine tätig. Daneben schreiben sie auch Katalogbeiträge. Sie leben in Hamburg und Berlin. Regelmäßige Veröffentlichungen über Kunst und Kunstmarkt z.B. in Kunstmarkt.com, Monopol, Artmapp, Hatjecantz.de, Artist Kunstmagazin, Artline, Spiegel online, DARE, Kultur & Gespenster, Photonews, Kunsttermine, Zeitkunst, Künstler-Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Next Level, Art, Die Welt, Der Tagesspiegel, www.artlog.net, diverse regionale Tageszeitungen wie Kieler Nachrichten, Weser-Kurier, Neue Osnabrücker Zeitung, Saarbrücker Zeitung, Südkurier, Nürnberger Nachrichten, Flensburger Tageblatt, Freie Presse, etc. klaas.buesing@gmail.com




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