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Malerei als kalkulierter Zufall

18.03.17  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas


Fred-Thieler-Preis für Malerei 2017: Die Schweizer Malerin Christine Streuli zeigt in der Berlinischen Galerie neue Gemälde und ältere, nie zuvor ausgestellte Arbeiten auf Papier

Portrait Christine Streuli, Foto: Benjamin Zibner, Berlin

Die in Berlin lebende Schweizer Künstlerin Christine Streuli, Jahrgang 1975, erhielt jetzt den mit 10.000 Euro dotierten Fred-Thieler-Preis für Malerei 2017. Mit dem Preis verbunden ist eine Einzelausstellung in der Berlinischen Galerie, die am Freitagabend eröffnet wurde. Die Laudatio hielt Tobia Bezzola, der ebenfalls aus der Schweiz stammende Direktor des Museum Folkwang in Essen, der mit dem Werk der Künstlerin bestens vertraut ist. Er arbeitete Verwandtschaften, aber auch entscheidende Unterschiede zwischen der spontan-gestischen Malerei des Preisstifters und Vertreters des deutschen Informel Fred Thieler (1916-1999) und der wohlkalkuliert-abstrakten, auf vorgefundenen Patterns basierenden Malerei Streulis heraus. Bezzola betonte dabei das postmoderne Moment ihrer Malerei: „Wenn es bei ihr einen erkennbaren Pinselstrich gibt, dann haben wir ein Bild eines Pinselstrichs, ein Zitat eines solchen, wenn nicht ein Zitat eines Zitats vor Augen, aber gewiss nicht die unmittelbare Spur einer spontanen Geste.“

Christine Streuli. Fred-Thieler-Preis für Malerei 2017, Foto: Heiko Klaas

In der Ausstellung präsentiert Christine Streuli unter anderem ihre neue Werkserie „Warpaintings“: Vier atelierfrische, farbgewaltige und bis ins Detail stimmige Gemälde im Format 240 x 170 cm. Den Ausgangspunkt dieser Bilder bilden intensiv farbig aufgefasste militärische Tarnmuster. Im Laufe eines langwierigen Malprozesses werden diese Grundelemente zum Zerfließen und Explodieren gebracht. Mit Hilfe von Schablonen, Abklatschverfahren, Sprühtechniken und anderen Eingriffen schafft Streuli abstrakte Oberflächen voller elektrisierender Mikrostrukturen.

Christine Streuli, Warpainting_004, 2016/2017, © Christine Streuli, Repro: Jens Ziehe, Berlin

Daneben zeigt sie auch frühe, politisch aufgeladene kleinformatige Papierarbeiten. Diese erstmals gezeigte Serie mit dem Titel „Anything but the world“ entstand während Aufenthalten in New York und Kairo in den Jahren 2002 und 2003. Christine Streuli benutzt hier Zeitungsfotos von den Kriegseinsätzen der USA in Afghanistan und im Irak, die sie mit Signalfarben sparsam akzentuiert und so einer neuen, mitunter tragikomischen Lesart zuführt. Christine Streuli hat an der Universität der Künste in Berlin bei Bernd Koberling studiert. Nach einigen Auslandsaufenthalten lebt sie seit 2008 dauerhaft in Berlin. 2007 bespielte sie den Schweizer Pavillon der Biennale Venedig. Christine Streuli gilt heute als eine der profiliertesten Schweizer Künstlerinnen.

Christine Streuli, aus der Serie: Anything but the world, 2002/2003, © Christine Streuli, Foto: Jens Ziehe, Berlin

Christine Streuli. Fred-Thieler-Preis für Malerei 2017, Berlinische Galerie, bis 9.10.2017, www.berlinischegalerie.de

www.christinestreuli.ch

Christine Streuli. Fred-Thieler-Preis für Malerei 2017, Foto: Heiko Klaas

BerlinBerlinische GalerieChristine StreuliFred-Thieler-Preis für Malerei 2017Malerei
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Nicole Buesing und Heiko Klaas
Nicole Büsing und Heiko Klaas sind seit 1997 als freie Kunstjournalisten und Kritiker für zahlreiche Magazine, Tageszeitungen und Online-Magazine tätig. Daneben schreiben sie auch Katalogbeiträge. Sie leben in Hamburg und Berlin. Regelmäßige Veröffentlichungen über Kunst und Kunstmarkt z.B. in Kunstmarkt.com, Monopol, Artmapp, Hatjecantz.de, Artist Kunstmagazin, Artline, Spiegel online, DARE, Kultur & Gespenster, Photonews, Kunsttermine, Zeitkunst, Künstler-Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Next Level, Art, Die Welt, Der Tagesspiegel, www.artlog.net, diverse regionale Tageszeitungen wie Kieler Nachrichten, Weser-Kurier, Neue Osnabrücker Zeitung, Saarbrücker Zeitung, Südkurier, Nürnberger Nachrichten, Flensburger Tageblatt, Freie Presse, etc. klaas.buesing@gmail.com




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