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Kunst in „interessanten Zeiten“

12.03.19  Von Nicole Buesing und Heiko Klaas


Offen und grenzenlos: Anfang Mai beginnt die 58. Biennale Venedig. Biennale-Präsident Paolo Baratta und der diesjährige Kurator Ralph Rugoff stellten die Eckdaten der Mammut-Schau jetzt in Berlin vor

 

Kurator Ralph Rugoff (links) und Präsident Paolo Baratta (rechts), Foto: Andrea Avezzù, Coutersy of La Biennale di Venezia

 

In diesen Tagen touren der Präsident der Biennale Venedig, Paolo Baratta, und der diesjährige Kurator der Internationalen Kunstausstellung, Ralph Rugoff, durch verschiedene Städte weltweit, um einen ersten Einblick in die Vorbereitungen zur 58. Biennale und deren kuratorisches Konzept zu geben. Am Dienstag, dem 12. März stellten sie die Großausstellung, die unter dem Motto „May You Live In Interesting Times“ steht, in der Italienischen Botschaft in Berlin der deutschen Presse vor. In Zeiten großer Vereinfachungen setze die Biennale ganz bewusst auf Offenheit und Grenzenlosigkeit, so Baratta.

 

Liu Wei Microworld, 2018 Aluminium plates Dimensions variable Courtesy Liu Wei Studio & Faurschou Foundation Beijing Photo: © Jonathan Leijonhufvud

 

Am 10. Mai wird die 58. Biennale Venedig, die älteste und nach wie vor wichtigste der rund 300 Kunstbiennalen weltweit, eröffnet. Kuratiert wird die Hauptausstellung von dem 1957 in New York geborenen Ralph Rugoff, der seit 2006 Direktor der Hayward Gallery in London ist. „Ich glaube fest daran, dass Biennalen lebende Künstler zeigen und die Entwicklung ihrer Zeit reflektieren sollten“, betonte Ralph Rugoff auf der Pressekonferenz. Mit diesem Statement grenzt er sich gegenüber seinen unmittelbaren Vorgängern, die vermehrt auch historische Positionen nach Venedig holten, klar ab.

 

Kurator Ralph Rugoff, Foto: Andrea Avezzù, Coutersy of La Biennale di Venezia

 

Mit der Auswahl seiner Künstler will Ralph Rugoff ausdrücklich die weltweit politisch angespannte Situation reflektieren, den Verlust humanistischer Werte, Traditionen und Beziehungen. Er betont jedoch, dass Kunst den Aufstieg nationalistischer Bewegungen und autoritärer Regime sowie die daraus resultierenden Flüchtlingsströme in vielen Teilen der Welt nicht aufhalten könne. „Aber auf eine indirekte Art und Weise kann die Kunst uns vielleicht zeigen, wie wir leben und worüber wir nachdenken sollten in »interessanten Zeiten« wie diesen“, so Rugoff.

 

Korakrit Arunanondchai in collaboration with Alex Gvojic No history in a room filled with people with funny names 5 2018 Video with boychild: 3 channel video, 30:44 min. Installation: Mixed seashells, tree branches, laser harp, hazer, resin, LED lights, fabric pillows Copyright: Korakrit Arunanondchai and Alex Gvojic Courtesy: Carlos/Ishikawa, London, C L E A R I N G, New York/Brussels, Bangkok CityCity Gallery, Bangkok

 

Als Ausgangspunkt seiner kuratorischen Überlegungen nannte er Umberto Ecos ursprünglich 1977 erschienenen Essay „Das offene Kunstwerk“, in welchem der italienische Philosoph das Fragmentarische, die Unabgeschlossenheit und Widersprüch-lichkeit als besondere Qualitätsmerkmale eines offenen Kunstwerks beschreibt. Der Betrachter, so Eco, solle idealerweise mit einbezogen werden und das Kunstwerk interpretatorisch vollenden.

 

Mari Katayama Cannot Turn the Clock Back #005, 2017 C-Print 150 x 100 cm Courtesy of Mari Katayama, rin art association © Mari Katayama

 

Ralph Rugoff hat 80 internationale Künstler und Künstlergruppen ausgewählt, darunter 42 weibliche und 38 männliche Teilnehmer. Das sind vergleichsweise wenige Künstler für eine Biennale. Rugoff rechtfertigt diese Reduktion jedoch mit seiner Absicht, dem Betrachter einen tieferen Einblick in die jeweilige Praxis der einzelnen Teilnehmer geben zu wollen.

 

Zanele Muholi Bona, Charlottesville, Virginia, 2015 Silver Gelatin Print 80 x 50.5cm © Zanele Muholi Courtesy of Stevenson, Cape Town/Johannesburg and Yancey Richardson, New York

 

Rugoff unternimmt noch einen zweiten strategischen Schachzug: Alle Künstler werden an beiden Hauptausstellungsorten, dem Zentralen Pavillon auf dem Giardini-Gelände und dem Arsenale, präsent sein, jedoch mit so unterschiedlichen Arbeiten, dass man ihre Autorschaft womöglich gar nicht auf den ersten Blick erkennt. Auf diese Weise soll der Betrachter jedoch Einblicke in die Bandbreite ihres Schaffens erhalten. Seine eher konzeptuelle Herangehensweise unterstreicht Rugoff zusätzlich, indem er die beiden Ausstellungsorte als „Proposition A“ und „Proposition B“ („Vorschlag A“ und „Vorschlag B“) bezeichnet.

 

Gaggiandre, Foto: Andrea Avezzù, Courtesy of La Biennale di Venezia

 

Ralph Rugoff hat alle Teilnehmer eingeladen, ihm weitere Künstler zu empfehlen und sich dabei sehr auf die Empfehlungen der Künstler verlassen. Zu den aus Deutschland kommenden Teilnehmern gehören Nairy Baghramian, Alexandra Bircken, das Berliner Künstlerkollektiv Slavs and Tatars, der in Berlin lebende US-Amerikaner Jimmie Durham, Hito Steyerl und Rosemarie Trockel.

 

Arsenale, Foto: Andrea Avezzù, Courtesy La Biennale di Venezia

 

Den deutschen Pavillon bespielt in diesem Jahr die an der Hochschule für Künste Bremen lehrende deutsch-iranische Künstlerin Natascha Sadr Haghighian. Sadr Haghighian begreift sich als Geschichtenerzählerin. Sie liebt das Spiel mit Identitäten und hat sich daher für die Präsentation in Venedig das Pseudonym Natascha Süder Happelmann zugelegt.   Kuratorin des deutschen Beitrags ist Franciska Zólyom, die Leiterin der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig.

 

Zentraler Pavillon, Foto: Francesco Galli, Courtesy of La Biennale di Venezia

 

In diesem Jahr nehmen insgesamt 90 Länder an der Biennale teil. Algerien, Ghana, Madagaskar und Pakistan werden zum ersten Mal dabei sein. Daneben werden 21 sogenannte „Collateral Events“, das sind Ausstellungen in Stiftungen, Museen und anderen Institutionen, die Hauptausstellungen flankieren.

 

Teresa Margolles Muro Ciudad Juárez (Ciudad Juárez Wall), 2010 Concrete blocks, barbed wire and gun holes result of a vengeful shooting linked to organized crime in Ciudad Juárez, Mexico Collection Frac Grand Large – Hauts-de-France, Dunkerque Exhibition view: Teresa Margolles – “Frontera”, Fridericianum, Kassel, Germany, 2010 Photo: Nils Klinger Courtesy the artist and Galerie Peter Kilchmann, Zurich

 

Auf einen Blick:

 

Ausstellung: Biennale Venedig – 58. Internationale Kunstausstellung „May You Live In Interesting Times“

 

Ort: Venedig, Giardini und Arsenale sowie weitere über die ganze Stadt verteilte Pavillons und Ausstellungsräume

 

Zeit: 11. Mai bis 24. November 2019, Di – So 10 – 18 Uhr, Mo geschlossen

 

Internet: www.labiennale.org

 

Corderie, Foto: Giulio Squillacciotti, Courtesy La Biennale di Venezia

 

ArsenaleBerlinBiennale VenedigGiardiniItalienische Botschaft BerlinPaolo BarattaRalph RugoffVenedigZentraler Pavillon
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Nicole Buesing und Heiko Klaas
Nicole Büsing und Heiko Klaas sind seit 1997 als freie Kunstjournalisten und Kritiker für zahlreiche Magazine, Tageszeitungen und Online-Magazine tätig. Daneben schreiben sie auch Katalogbeiträge. Sie leben in Hamburg und Berlin. Regelmäßige Veröffentlichungen über Kunst und Kunstmarkt z.B. in Kunstmarkt.com, Monopol, Artmapp, Hatjecantz.de, Artist Kunstmagazin, Artline, Spiegel online, DARE, Kultur & Gespenster, Photonews, Kunsttermine, Zeitkunst, Künstler-Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Next Level, Art, Die Welt, Der Tagesspiegel, www.artlog.net, diverse regionale Tageszeitungen wie Kieler Nachrichten, Weser-Kurier, Neue Osnabrücker Zeitung, Saarbrücker Zeitung, Südkurier, Nürnberger Nachrichten, Flensburger Tageblatt, Freie Presse, etc. klaas.buesing@gmail.com




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